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Spannend – weiterführend – vernetzend

2. St.Galler Forum für Finanzmanagement und Controlling

Referentinnen und Referenten aus Praxis und Wissenschaft geben Ihnen Einblick in vielfältige und aktuelle Themen und Herausforderungen. Flyer mit detailliertem Programm.

Nach einer durchwegs sehr positiven Resonanz auf die letzte Durchführung der Fachtagung „St.Galler Forum für Finanzmanagement und Controlling“ starten wir nun in eine zweite Runde.

Freitag, 17. Juni 2016, 08.30 – 16-45 Uhr, mit anschliessendem Apéro riche, Fachhochschulzentrum  St. Gallen 

Die Teilnahme-Kosten inkl. Verpflegung und Tagungsunterlagen betragen CHF 520.–,
für FHS Alumni CHF 480. –.

Die Tagung richtet sich an Fach- und Führungskräfte aus Finanz- und Rechnungswesen sowie Controlling (CFO, kaufmännische Leitende, Controller, Accountants, Treasurer usw.), Beraterinnen und Berater in Finanzmanagement/Controlling/Corporate Finance sowie Berufsleute aus Treuhand oder Wirtschaftsprüfung.

Anmeldung unter: www.fhsg.ch/forum-finanzen-controlling.

Ein kleiner Vorgeschmack
Prof. Andreas LöhrerInstitut für Unternehmensführung IFU-FHS  über die Toleranz gegenüber Budgetüberschreitungen in Projekten und die wichtigsten Regeln bei deren finanzwirtschaftlichen Steuerung.

Andreas_Löhrer_web

Finanzwirtschaftliche Steuerung bei komplexen Projekten ist ein Thema der Veranstaltung. Wer die Zeitung regelmässig liest, stösst bei grösseren Projekten immer wieder auf das Thema «Budgetüberschreitung». Sind solche Überschreitungen überhaupt vermeidbar?
Sie sind sicherlich nicht immer vermeidbar. Zum Beispiel eine morsche Wand, die bei einer Haussanierung zum Vorschein kommt, die vorher objektiv nicht erkennbar war. Üblicherweise werden daher in Projekten, auf Erfahrungen basierend Reserven eingeplant. Im Einzelfall können diese auch mal nicht ausreichen. Durch die Reduktion von Komplexität, kann auch die Gefahr von Budgetüberschreitungen gesenkt werden. Das heisst, es wird in operativ und damit finanziell besser steuerbare Teilprojekte gegliedert und gegebenenfalls etappiert. Weiteren Einfluss haben Erfahrung sowie Sachwissen der Projektleitenden und -mitarbeitenden. Dann spielt es eine Rolle, ob es sich um ein wiederholt abgewickeltes Standardprojekt handelt oder ob es neuartig und erstmalig durchgeführt wird. Last but not least kommt manchmal auch die taktische Frage ins Spiel. Projektbudgets müssen meist bewilligt werden. Erfahrungsgemäss ist es schwieriger, ein höheres, aber realistisches Budget zugesprochen zu erhalten, als im Nachhinein einen Nachtrag zu beantragen. Manchmal wird dem Projektleiter von vorgesetzter Stelle auch einfach ein Budget vorgegeben oder angepasst, ohne die Zielsetzungen adäquat anzugleichen. Budgetüberschreitungen sind nur die logische Folge. Ergo: Taucht das Wort „Budgetüberschreitungen“ auf, sollte stets nicht nur dieser einzelne Aspekt ver- oder beurteilt werden. Vielmehr ist eine Gesamtbeurteilung notwendig, wie es dazu gekommen ist. Weiter sind Unsicherheiten und Risiken typische Eigenschaften von Projekten. Da braucht es auch eine gewisse Toleranz gegenüber Budgetüberschreitungen.

Was sind die wichtigsten „Regeln“ bei der finanzwirtschaftlichen Steuerung komplexer Projekte?
Finanzen sind letztlich nur das Abbild der operativen Projektsteuerung.  Das komplexe Projekt sollte in operativ gut beherrschbare Teilprojekte aufgegliedert und etappiert werden. Durch die Reduktion von Komplexität wird Planung sowie Steuerung besser möglich. Die Chancen einer erfolgreichen Umsetzung steigen. Als Folge ist für die finanzielle Steuerung ein systematischer und institutionalisierter Controllingprozess wichtig (Planung, Datenerfassung, Analyse, Massnahmen). Die Leistungs- und Finanzdaten dazu müssen „zeitnah“ zur Verfügung stehen, sodass bei Fehlentwicklungen rasch reagiert werden kann. Zeitgleich ist auch immer ein Forecast fürs gesamte (Teil)Projekt zu erstellen, damit es nicht nur finanziell, sondern auch terminlich und qualitativ, in der Gesamtentwicklung beurteilt werden kann. Dazu stehen – je nach Projekttyp – verschiedene Methoden zur Verfügung. Zudem braucht es ein Bekenntnis zur realistischen Budgetierung. So sind substantielle Einschränkungen beim Budget nicht ohne Abstriche bei den Leistungen oder deren Qualität umsetzbar.