Schlagwort-Archive: Aurelio Zaccari

Kommunizieren in ausserordentlichen Situationen

Die vergangenen Monate haben es gezeigt: In Krisenzeiten ist eine klare und verständliche Kommunikation das A und O. Das gilt nicht nur für Bund und Kantone, sondern auch für Gemeinden. Denn sie haben in entsprechenden Phasen oft eine wichtige Ankerfunktion und wirken als Stabilisatoren der Gesellschaft. Herausfordernd hinzu kommt, dass digitale Plattformen und Dienstleistungen zunehmend an Relevanz gewinnen, was Knowhow in diesem Bereich voraussetzt.

Maja Pesic, Lehrgangsleiterin des CAS Digital Public Services and Communication an der FHS St.Gallen, hat für das Magazin «Schweizer Gemeinde» in fünf Tipps festgehalten, worauf es beim Kommunizieren in Krisenzeiten ankommt. Zudem kommt im Beitrag auch Marcel Kamm zu Wort. Er ist Dozent im besagten Lehrgang und verrät im Kurzinterview, was man in der Krisenkommunikation vermeiden sollte. Letztlich wird das Thema auch aus kommunaler Perspektive beleuchtet. Aurelio Zaccari, Gemeindepräsident von Waldkirch und Absolvent des CAS Digital Public Services and Communication, berichtet über die Erfahrungen seiner Gemeinde.

Hier geht es zum Beitrag.

«Die App bringt Informationen schnell unter die Leute»

Die Gemeinde Waldkirch hat vor einem Jahr eine eigene App lanciert. Dies mit dem Ziel, die Bevölkerung zu informieren und zu vernetzen. Über 700 Personen haben die «Waldkirch App» bisher heruntergeladen. Initiator des Projekts ist Aurelio Zaccari. Der Waldkircher Gemeindepräsident ist fasziniert von der Technik hinter Online-Dienstleistungen. Derzeit absolviert der 48-Jährige an der FHS St.Gallen den CAS Digital Public Services and Communication. Im Interview spricht Zaccari darüber, wie man Bevölkerung und Gewerbe auf digitalem Weg zusammenbringt, in welchen Fällen Push-Nachrichten optimal sind und weshalb es nicht von Anfang an ein perfektes Produkt braucht.

Herr Zaccari, weshalb benötigt eine Gemeinde mit 3500 Einwohnerinnen und Einwohnern eine eigene App?

Ein wesentlicher Vorteil der App ist die Geschwindigkeit, mit der man Informationen unter die Leute bringen kann. Ein Beispiel: Als im vergangenen Sommer das Feuerverbot aufgehoben worden ist, haben wir dies über eine Push-Nachricht sofort kommuniziert. Mit dem Mitteilungsblatt wäre das nicht möglich gewesen. Unsere App gewährt darüber hinaus einen direkten Zugang zu wichtigen Serviceleistungen wie Fahrplan oder Raumreservation. Sie erlaubt es zudem, dass die Nutzerinnen und Nutzer gezielt Inhalte ihrer Wahl aufrufen können. Und nicht zuletzt können sie künftig auch partizipieren. Wir sind daran, die Waldkirch App mit einer Responsefunktion zu versehen. Damit ermöglichen wir der Bevölkerung, Rückmeldungen auf unsere Meldungen zu geben. Dies, auf die Gefahr hin, dass vielleicht einmal ein Kommentar kommt, der für uns weniger erfreulich ist.

Aber bedeutet das alles nicht einen riesigen Aufwand?

Die öffentliche Hand hat meist den Anspruch, von Anfang an etwas Perfektes auf die Beine zu stellen. So fehlt oft der Mut, Neues auszuprobieren, Erfahrungswerte zu sammeln und darauf aufzubauen. Bei der Waldkirch App sind wir jedoch genauso vorgegangen, was für Gemeinden eher untypisch ist. Nun entwickeln wir die App Schritt für Schritt weiter. Dabei setzen wir auf die Zusammenarbeit mit der Cavelti AG. Durch den Umstand, dass die Firma bereits unser Mitteilungsblatt produziert, entstehen Synergien, die den Aufwand minimieren. Zudem haben wir eine Lösung, die auf Waldkirch zugeschnitten ist. Es gibt andere Gemeinden, die bereits auf unser Modell spienzeln.

Weiterlesen