Gute Prognose für Ostschweizer Immobilienmarkt

Ist auch die Ostschweiz von der vielgenannten Immobilienblase betroffen? Wird sie in absehbarer Zeit platzen oder ist gar umgekehrt eine Beruhigung zu erwarten? Diese und ähnliche Fragen sollten mit der Feierabendveranstaltung vom vergangenen Freitag beantwortet werden, so Heinz Lanz, der den Masterstudiengang Real Estate Management an der FHS St.Gallen leitet.

Wandel im Studiengang

In einem ersten Schritt erhielten die rund 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Einblick in die Schwerpunkte des Studiengangs, die sich seit dem Start im Jahr 1999 stark verändert haben. „Früher behandelten wir vor allem technische Themen. Wir passen das Programm jedoch regelmässig den Anforderungen aus der Praxis an, weswegen der Immobilienbewertung heute eine deutlich höhere Bedeutung zukommt“, erklärte Lanz, bevor er auf den Referenten verwies, von dessen Ausführungen er sich auch persönlich sehr viel erhoffe. „Die Entwicklung des Immobilienmarktes wird häufig an Hot Spots wie Genf und Zürich aufgezeigt. Dass dieses Referat sich nun vor allem auf die Ostschweiz lokalisiert, macht es sehr spannend.“

Vernünftige Ostschweiz

Im Anschluss ergriff Dr. Stefan Fahrländer von Fahrländer Partner Raumentwicklung das Wort, einem Beratungs- und Forschungsunternehmen in Zürich. Anhand zahlreicher Daten und Statistiken ging er auf die derzeitige Situation sowie die zu erwartende Entwicklung im Bereich Bauland, Wohneigentum sowie Mehrfamilienhäuser ein. Gemäss seinen Ausführungen steht es verhältnismässig gut um den Ostschweizer Immobilienmarkt. So sei zwar auch hier vielerorts eine Preissteigerung festzustellen, im Gegensatz zu anderen Schweizer Regionen jedoch deutlich moderater. „Es gibt zwar auch in der Ostschweiz einige Hot Spots, grundsätzlich ist man hier aber eher vernünftiger“, erklärte Fahrländer.

Entwicklung beobachten

Für die Zukunft des Immobilienmarktes stellte der Experte der Ostschweiz eine positive Prognose auf: Von einer Immobilienblase könne man nicht sprechen, einzig das Toggenburg befinde sich in einem negativen Trend. Die restliche Ostschweiz hingegen profitiere davon, dass Preisänderungen in den vergangenen zehn Jahren moderat waren und nun entsprechend weniger auf Schwankungen im Immobilienmarkt reagieren würden. Dass sich die Situation in absehbarer Zeit verändern wird, hält Fahrländer für wahrscheinlich: „Im Markt herrscht einige Verunsicherung durch Initiativen wie jene gegen die Masseneinwanderung. Zudem sind die Zinsen derzeit auf einem Rekordtief, was nicht ewig so weitergehen kann“, erläuterte Stefan Fahrländer. Nun gelte es auf die weitere Entwicklung zu achten und dabei realistisch und vernünftig zu bleiben. „Es wird auf dem Immobilienmarkt tendenziell eher schwieriger. Umso wichtiger ist es nun, seriös zu arbeiten und sich Gedanken zur möglichen Entwicklung zu machen.“

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Dr. Stefan Fahrländer, Fahrländer Partner,  stellt am Feierabendanlass des Weiterbildungszentrum FHS St.Gallen eine positive Prognose für den Ostschweizer Immobilienmarkt auf.