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Eine gemeinsame Haltung für mehr Partizipation

Kinder haben Rechte – und das ist seit 30 Jahren in der UN-Kinderrechtskonvention festgehalten. Eines davon ist das Recht auf Partizipation. Doch gerade an Schulen gebe es heute noch praktisch nirgends eine gelebte Beteiligungskultur, die alle Kinder einschliesse, sagt Florian Baier von der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) am Community-Anlass Schulsozialarbeit.

Die Fridays-for-Future-Bewegung zeigt es: Kinder und Jugendliche fordern ihr Recht auf Mitsprache ein. Noch aber wird den Kinderrechten grundsätzlich zu wenig Beachtung geschenkt, obwohl es die UN-Kinderrechtskonvention bereits seit 30 Jahren gibt. Darin ist unter anderem festgehalten, dass Kinder und Jugendliche in jenen Bereichen, die ihre Lebenswelt betreffen, mitreden, mitwirken und mitentscheiden dürfen. Wie aber sieht es in der Schule mit dem Recht auf Partizipation aus, was kann die Schulsozialarbeit diesbezüglich tun und welche Bedeutung hat der Capability-Ansatz, die Chance zur Verwirklichung, Befähigung und zu einem «guten Leben»? Mit diesen und anderen Fragen beschäftigte sich der Community-Anlass Schulsozialarbeit vom vergangenen Donnerstag. Rund 40 Fachpersonen aus dem Bereich der Schulsozialarbeit liessen sich von Expertinnen und Experten auf den neuesten Stand der Umsetzung der Kinderrechte in der Schule bringen und diskutierten, was der Capability-Ansatz der Schulsozialarbeit bringen kann. Der Community-Anlass ist Teil der Veranstaltungsreihe «Wohin entwickelt sich die Schulsozialarbeit?» der deutschsprachigen Hochschulen für Soziale Arbeit.

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Die Schulsozialarbeit soll Kindern zu ihren Rechten verhelfen

Kinder und Jugendliche haben ein Recht darauf, ihre Meinung frei zu äussern: So steht es in der UN-Kinderrechtskonvention. Sie existiert nun seit 30 Jahren. Anlässlich dieses Jubiläums widmete sich der Community-Anlass Schulsozialarbeit an der FHS St.Gallen vom 25. Februar 2019 der Frage, wie die Schulsozialarbeit die Partizipation von Kindern und Jugendlichen in der Schule fördern und zum integralen Bestandteil einer Schulhauskultur machen kann. Zuvor gaben Yael Bloch und Linda Estermann, beide 15jährig, Einblick in ihre Tätigkeit als Kinderlobbyistinnen.

Bilder von streikenden Jugendlichen mit Transparenten für mehr Klimaschutz prägten in den letzten Wochen die Nachrichten. Bilder, die Yael Bloch und Linda Estermann den Teilnehmenden des Community-Anlasses Schulsozialarbeit an der FHS St.Gallen gleich zu Beginn in Erinnerung riefen. Die beiden 15-jährigen Vertreterinnen des gemeinnützigen Vereins Kinderlobby Schweiz sensibilisieren die Öffentlichkeit für die Interessen und Bedürfnisse ihrer Generation. Allem voran machen sie sich stark für die Beteiligungsrechte von Kindern und Jugendlichen.

Die Kinderlobbyistinnen Yael Bloch und Linda Estermann (v.l.)

«Es hätte nie so weit kommen dürfen, dass Kinder und Jugendliche streiken müssen, um gehört zu werden», sagte Yael Bloch vor den rund 30 Teilnehmenden des Community-Anlasses. Allerdings hätten unter 18-Jährige in der Schweiz oft keine andere Wahl, als ihre Anliegen auf diese Weise zu kommunizieren. Für Yael Bloch und Linda Estermann ist klar: Erwachsene müssen Kinder und Jugendliche bei Entscheiden, die deren Lebenswelt und Zukunft betreffen, miteinbeziehen. Die beiden Kinderlobbyistinnen sind deshalb auch immer wieder in der Wandelhalle im Berner Bundeshaus anzutreffen. «Es ist uns bewusst, dass wir nicht das ganze Parlament von etwas überzeugen können. Aber wir sind immer wieder froh, wenn wir feststellen, dass ein oder zwei Politiker nach dem Gespräch abstimmen, wie wir es empfohlen haben», so Linda Estermann. Auch die Bildungsverantwortlichen sehen die beiden Kinderlobbyistinnen in der Pflicht. Yael Bloch: «Kinder und Jugendliche sollten in jeder Schule die Möglichkeiten haben, mitzuentscheiden.»

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