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Lassen Sie Ihre Rede für sich sprechen

Das Publikum klatscht verhalten. Ab und zu unterbricht jemand sein gut gemeintes Applaudieren, um sich beim Gähnen die Hand vor den Mund zu halten. Kennen Sie diese Situation? Ist es Ihnen auch schon so ergangen, dass sie sich gefragt haben, was die Person vorne am Rednerpult gerade gesagt hat, obwohl Sie ihr eine gefühlte Stunde zugehört haben? Gute Rednerinnen und Redner fallen nicht vom Himmel. Es sei denn, es handle sich um ein rhetorisch versiertes Staatsoberhaupt, das vom Podest stürzt oder eine wortgewandte Politikerin, die eine Ansprache fürs Fernsehen während eines Gleitschirmflugs hält. Kurzum: Gut reden muss und kann man lernen. Die folgenden Tipps sollen Ihnen dabei helfen.

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«Keine Maschine kann einen aussergewöhnlichen Menschen ersetzen»

FHS-Rektor Sebastian Wörwag freute sich mit den frisch gekürten Diplomandinnen und Diplomanden: «Sie haben sich in die Bildungskarriere hineingestürzt und Ihren eigenen Meister gefunden. Dazu gratuliere ich Ihnen recht herzlich. Mit Ihrem Rucksack sind Sie gerüstet für die Zukunft.» In seiner Ansprache ging er der Frage nach, welchen Stellenwert der Mensch in der heutigen, digitalisierten Welt hat. «Neues hinterfragt Traditionelles, das führt zu Kränkungen», sagte Sebastian Wörwag. Das sei bei Darwins Evolutionstheorie oder Freuds Position zur Vernunft schon der Fall gewesen. «Und wie wird es bei der Digitalisierung sein?»

Viele Menschen befürchteten, aus dem Zentrum der Relevanz gedrängt und von Maschinen ersetzt zu werden. «Ich glaube aber», so der FHS-Rektor, «es gibt viele menschliche Qualitäten, die von Maschinen nie übernommen werden können.» Eine dieser Eigenschaften sei das Zweifeln. «Wir können und müssen Dinge hinterfragen. Es ist eine wesentliche Qualität des Menschen und die Grundlage für die Wahrheit. Maschinen können das nicht.» Eine zweite Eigenschaft des Menschen sei «seine leidenschaftliche Schöpfungskraft», diese «innere Unruhe, Dinge vorantreiben zu wollen». Und drittens: «Der Regelbruch oder positiv formuliert: die Improvisation.»

Diese drei Eigenschaften sollte sich der Mensch bewahren, denn sie seien es, was ihn ausmachten, sagte Sebastian Wörwag. Zum Schluss zitierte er einen bekannten Philosophen: «50 Menschen können einen gewöhnlichen Menschen ersetzen. Aber keine Maschine kann je einen aussergewöhnlichen Menschen ersetzen.» Und der FHS-Rektor forderte die Diplomandinnen und Diplomanden auf: «Seien Sie aussergewöhnlich!»

(Autorin: Marion Loher im Auftrag der FHS St.Gallen)