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So liegen Sie besser in der Zeit

Wie schön waren doch die Sommerferien! Aufstehen ohne Wecker, in den Tag hineinleben ohne strikten Zeitplan. Einfach tun, wozu man Lust hat. Sind die Ferien vorbei, lässt der Stress meist nicht lange auf sich warten. Im Job stehen neue Projekte an, Freunde und Familie verlangen nach Aufmerksamkeit und der Haushalt erledigt sich auch nicht von allein. Wer dazu noch eine Weiterbildung macht, dem rennt die Zeit noch schneller davon. Höchste Zeit für ein paar zeitlose Tipps zu einem entspannteren Umgang mit der Zeit – natürlich von Dr. Klüger.

Tipp 1: Erledigen Sie Kleinigkeiten sofort

Ärgern Sie sich über eine unbezahlte Rechnung, die schon seit ein paar Tagen herumliegt, über Zahnpastareste im Lavabo oder über die leblose Zimmerpflanze, die nach Wasser schreit? Denken Sie nicht darüber nach, dass Sie sich dem allem «dann irgendwann» auch mal noch widmen müssen, sondern tun Sie es sofort. Der ständige Gedanke an eine kleine Aufgabe kostet Sie letztlich viel mehr Zeit und Nerven als deren Ausführung. Deshalb: Alles was unter zwei Minuten dauert, erledigen Sie am besten gleich. Sie werden erstaunt sein, in welch kurzer Zeit sich Dinge, über die man sich im Vorbeigehen immer wieder den Kopf zermartert, in Ordnung bringen lassen. Aufpassen müssen Sie einzig, dass Sie nicht plötzlich eine ganze Reihe von Zwei-Minuten-Aktionen durchführen und damit den ganzen Tag absorbiert sind.

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«Ausprobieren ist nie falsch»

Die Unternehmenswelt wird laufend globaler und digitaler. Erfolgreich ist, wer sich dem Wandel schnell anpassen kann – mit neuen, innovativen Produkten zum Beispiel. Firmen bemühen sich deshalb um Agilität. Selbstorganisation und Gleichheit ersetzen starre Strukturen und Hierarchie. Möglich machen dies bestimmte Organisationsmodelle: darunter die Soziokratie. In ihrer Masterarbeit ist Nicole Cipri der Frage nachgegangen, wie sich Soziokratie auf die Innovation in Grossunternehmen auswirkt. Sie hat an der FHS St.Gallen den MAS in Corporate Innovation Management absolviert. Heute ist sie als Head of Innovation bei CYP Challenge your Potential tätig. Zudem gründete sie aufgrund ihrer Masterarbeit ein eigenes Unternehmen. Im Interview spricht Nicole Cipri über Motivation durch Selbstverantwortung, über unangenehme, aber lehrreiche Situationen und über Vertrauen als wichtige Voraussetzung für Soziokratie.

Frau Cipri, Soziokratie bedeutet, dass Unternehmenseinheiten sich selbst organisieren und alle Teammitglieder in gleichem Masse mitbestimmen können. Als ehemalige Mitarbeiterin des Innovationsmanagement bei Post Finance haben sie Erfahrung mit soziokratischen Strukturen gemacht. In der Theorie klingt Soziokratie gut. Doch funktioniert sie auch in der Praxis?

Mir erschien dieses Modell in der Praxis sogar noch einfacher als in der Theorie. Unsere Abteilung hat 2014 beschlossen, versuchshalber soziokratische Strukturen einzuführen, um noch innovativer zu arbeiten. Wir haben uns im Team zusammengesetzt, alle Aufgaben auf den Tisch gelegt und verteilt sowie gemeinsam die Ziele formuliert. Wie man diese erreicht, war jedem von uns zwölf Mitarbeitenden selbst überlassen. Es spielte keine Rolle, wann, wo und wie man seine Arbeit erledigte. Am meisten beeindruckt hat mich, dass in diesem Modell alle über sich persönlich hinausgewachsen sind und viel motivierter bei der Sache waren.

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