Schlagwort-Archive: Weiterbildung

Weiterbildung bleibt trotz ausserordentlicher Lage im Takt

Die Coronakrise legt viele Bereiche des öffentlichen Lebens lahm. Auch Bildungseinrichtungen stehen vor grossen Herausforderungen, da Präsenzveranstaltungen untersagt sind. Die Weiterbildungen an der FHS St.Gallen können trotz ausserordentlicher Lage gemäss Terminplan stattfinden – via Distance Learning.

Noch ein Schluck Kaffee und dann ab ins Klassenzimmer – ins digitale Klassenzimmer. Die Weiterbildungsteilnehmenden der FHS St.Gallen treffen sich dieser Tage nicht im Fachhochschulzentrum direkt am Bahnhof St.Gallen, sondern auf Microsoft Teams, Whereby oder anderen Online-Plattformen. Seit der Bund aufgrund der Coronakrise Präsenzveranstaltungen untersagt hat, findet der Unterricht im Rahmen von Distance Learning statt. Dank einer Vielzahl an Tools und Plattformen bieten sich zahlreiche Möglichkeiten, um neues Wissen zu vermitteln beziehungsweise zu erarbeiten sowie Fragen und Ergebnisse in der Gruppe zu diskutieren.

Weiterlesen

Managen per Mausklick

An der FHS St.Gallen stellen die Studierenden des Executive MBA und des MAS in Business Administration ihre Fähigkeiten und Kompetenzen in einem Management-Planspiel unter Beweis. Ziel ist es, in Kleingruppen ein fiktives Unternehmen möglichst erfolgreich zu führen.

Die COPYFIX AG, Herstellerin des hochwertigen Farbkopierers «COPY Classic», befindet sich in einer turbulenten Phase. Wie den Wirtschaftsnachrichten zu entnehmen ist, muss der alte Vorstand trotz stimmiger Geschäftsergebnisse das Feld räumen, weil er dem Aufsichtsrat keine zufriedenstellende Strategie für ein langfristiges, nachhaltiges Wachstum des Unternehmens präsentieren konnte. Nun sollen die Studierenden des Executive MBA und des MAS in Business Administration an der FHS St.Gallen die Geschicke der COPYFIX AG lenken.

Echtsituationen in risikofreier Umgebung

Ein unternehmerisches Risiko gehen sie dabei nicht ein, zumindest nicht im wahren Geschäftsleben. Denn die Firma ist fiktiv, genau wie die Berichterstattung zur Auflösung des Vorstands. Allerdings stellt die COPYFIX AG ein durchaus realistisches Modell eines Industrieunternehmens dar und bildet als solches die Grundlage des computergestützten Management-Planspiels «TOPSIM – General Management».  Die Spielerinnen und Spieler simulieren damit unternehmerische Entscheidungen und Handlungen und erfahren deren Auswirkungen praxisnah. Komplexe Zusammenhänge werden erlebbar.

«Das Planspiel ermöglicht, den Stoff des Lehrgangs in simulierte Echtsituationen zu integrieren und vernetzt anzuwenden.»

Andreas Löhrer, Programmleiter
Executive MBA und MAS in Business Adminstration

Weiterlesen

Master versus Master

Wer sich für eine Weiterbildung interessiert, verliert sich nicht selten in einem Dschungel von Abkürzungen. Allein die verschiedenen Mastertitel können Verwirrung stiften. Doch was ist der Unterschied zwischen MSc, MA, MAS und EMBA?

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen konsekutiven und nicht-konsekutiven Masterstudiengängen, auch Weiterbildungsmaster genannt. Erstere folgen direkt auf einen Bachelorabschluss und dienen dazu, das Grundstudium inhaltlich zu vertiefen. Bei Letzteren ist hingegen die Berufserfahrung entscheidend. Es geht um den unmittelbaren Transfer des Gelernten in die Praxis. Deshalb werden nicht-konsekutive Masterstudiengänge berufsbegleitend absolviert und setzen in der Regel eine Tätigkeit in einem entsprechenden Arbeitsfeld voraus.

Weiterlesen

Ihr Projekt hat Arosa aus dem Dornröschenschlaf geweckt

In Arosa herrscht Aufbruchstimmung. Unter dem Namen «Wir sind Arosa» hat sich ein Team mit Vertretenden verschiedener Interessengruppen gebildet. Ziel ist es, dem gesellschaftlichen und geschäftlichen Treiben in der Gemeinde neues Leben einzuhauchen. Den Anstoss gab das Innovationsprojekt «Attraktives Dorfleben und Detailhandel in Arosa» von Rahel Brocker und Reto Niedermann. Die beiden Studierenden aus dem MAS in Corporate Innovation Management an der FHS St. Gallen haben bei ihren Besuchen in der Bündner Gemeinde festgestellt, dass es keineswegs an Tatkraft und guten Ideen fehlt. Mit Veranstaltungen wie einem Partizipationsworkshop ist es ihnen gelungen, alle Player an einen Tisch zu bringen, um die Kräfte zu bündeln.   

In Arosa wird es Touristinnen und Touristen warm ums Herz – ob im Sommer oder Winter. Die 2200-Seelen-Gemeinde auf 1775 Meter über Meer ist nicht nur bekannt für das neu eröffnete «Bärenland», sondern auch für seine Seen, Skipisten und Wanderwege. Eine Seilbahn bringt Erholungssuchende fast das ganze Jahr über in luftige Höhen. Was aber das Dorfleben und den Detailhandel betrifft, steckt Arosa in der Talsohle. Obwohl sich an Spitzentagen in der Hochsaison bis zu 15 000 Personen in der Gemeinde aufhalten, fällt es manch einem lokalen Geschäft schwer, Kundschaft anzulocken. Die Fussgängerfrequenzen auf der Dorfstrasse lassen zu wünschen übrig, man kämpft gegen das «Lädelisterben». Dieses hat bereits zu mehreren Leerständen geführt, welche die Attraktivität der Ortschaft wiederum schmälern.  

Weiterlesen

«Es braucht Flexibilität, Kreativität und Fachwissen»

Wie gelingt es Pflegefachpersonen, Menschen mit Demenz in ihrem Bedürfnis nach Bewegung zu unterstützen? Welche Chancen und Hindernisse gibt es diesbezüglich? Und wie viele Bewegung hat im Pflegealltag überhaupt Platz? Mit diesen und weiteren Fragen setzten sich die Teilnehmenden der ersten «Werkstatt Demenzpflege» an der FHS St.Gallen auseinander. Die Veranstaltung stand unter dem Motto «Gemeinsam in Bewegung». Angela Schnelli, Organisatorin der «Werkstatt Demenzpflege» und stellvertretende Leiterin des CAS Lebensweltorientierte Demenzpflege zieht Bilanz.

Angela Schnelli, Organisatorin "Werkstatt Demenzpflege" und stellvertretende Leiterin CAS Lebensweltorientierte Demenzpflege

Frau Schnelli, mit welchem Ziel hat die FHS St.Gallen die «Werkstatt Demenzpflege» ins Leben gerufen?

Die Idee bestand darin, einen Vernetzungsanlass zu organisieren, um den fachlichen Austausch unter den Absolventinnen und Absolventen des CAS Lebensweltorientierte Demenzpflege weiterzuführen. Die Veranstaltung ist aber auch für interessierte Fachpersonen offen, die den Lehrgang nicht besucht haben. Sie sollen die Möglichkeit erhalten, in diese Weiterbildung «hineinzuschnuppern».  

Weiterlesen

«Wir fördern das systemische und vernetzte Denken»

Wer ein Unternehmen erfolgreich führen will, muss mit den Herausforderungen der globalen und digitalen Welt umzugehen wissen. Gefragt ist die Fähigkeit, anspruchsvolle unternehmerische Situationen richtig beurteilen zu können und betriebswirtschaftlich vernetzte Entscheidungen zu treffen. Der Executive Master of Business Administration (EMBA) an der FHS St.Gallen bietet Führungskräften nützliche Antworten für aktuelle und zukünftige Anforderungen. Neuer Programmleiter ist Andreas Löhrer. Im Interview spricht er über Top Skills , über Management-Planspiele, die an der FHS St.Gallen zum Einsatz kommen und über bleibende Netzwerke, von denen die Studierenden profitieren.

Herr Löhrer, wie haben sich die Herausforderungen in der Unternehmensführung in den letzten Jahren verändert?

Wir leben heute in der sogenannten VUKA-Welt. Die Abkürzung VUKA steht für volatil, unsicher, komplex und ambivalent. Zwei bekannte Treiber dieser Entwicklung sind die Digitalisierung und Globalisierung. Aber beispielsweise auch die politische Verlässlichkeit ist im Vergleich zu früher gesunken. Plötzliche Sanktionen und Boykotte können die Folge sein. Unternehmerisches Handeln ist schwer kalkulierbar geworden. Es ist sehr anspruchsvoll für Unternehmungen, eine verlässliche strategische Planung zu erstellen und eine angemessene Entscheidungssicherheit zu erlangen.

Weiterlesen

Nachsätze zu gescheiterten Neujahrsvorsätzen

Silvester liegt gerade mal zwei Wochen zurück. Trotzdem dürften bereits wieder viele Neujahrsvorsätze Geschichte sein. Gehören auch Sie zu denen, die sich jedes Jahr von Neuem etwas vornehmen, dann aber an der Umsetzung scheitern oder sich zumindest sehr schwer damit tun? Mein Vorsatz ist es, erst gar keine Neujahrsvorsätze zu fassen. Denn warum sollten Gewohnheiten und Verhaltensweisen, die man sich über längere Zeit angeeignet hat, über Nacht zu eliminieren sein, nur weil sich an der Jahreszahl etwas ändert? Nichtsdestotrotz finde ich es grundsätzlich lobenswert, wenn man sich gelegentlich hinterfragt und sich verbessern will. Deshalb möchte ich Ihnen meine Gedanken in Form von Nachsätzen zu allen gescheiterten oder schwer realisierbaren Vorsätzen mit auf den Weg geben.

Weiterlesen

«Bei Einsätzen ist eine klare Führung notwendig»

Er führt rund 150 Polizeileute und schätzt es, dass kein Tag dem anderen gleicht: EMBA-Student Anjan Sartory ist neuer Leiter Sicherheit der Stadtpolizei St.Gallen. Im Interview spricht er darüber, wie die Polizei der Stadt den Puls fühlt, warum er Telefongespräche mit Bürgerinnen und Bürgern pflegt und was er mit seiner Masterarbeit bezwecken möchte.  

Herr Sartory, Sie tragen Polizeiuniform. Müssen Sie in Ihrer Funktion auch mal persönlich das Blaulicht einschalten und ausrücken?

Das kann durchaus vorkommen. Zum Beispiel bei schwerwiegenden Vorfällen wie Tötungsdelikten oder Demonstrationen mit gewalttätigen Ausschreitungen – wenn es darum geht, die Gesamteinsatzleitung zu übernehmen.

Als Leiter Sicherheit haben Sie aber noch viele weitere Aufgaben. Wie sieht bei Ihnen ein typischer Arbeitstag aus?

Mein Arbeitstag beginnt in der Regel um 7 Uhr. Als Erstes informiere ich mich beim Schichtleiter über die Polizeieinsätze, die in der Nacht stattgefunden haben, bearbeite die ersten E-Mails und um 8 Uhr findet der Tagesrapport mit meinen beiden Stellvertretern und meiner Assistentin statt. Der weitere Verlauf ist je nach Tag unterschiedlich. Zweimal wöchentlich steht beispielsweise ein Lagerapport an. Dabei geht es um die Häufigkeit bestimmter Vorkommnisse – seien es Einbrüche, Diebstähle, Sachbeschädigungen oder Verkehrsunfälle. Ziel ist es, der Stadt den Puls zu fühlen und zu wissen, wo wir ansetzen müssen. In meinem Kalender sind zudem Geschäftsleitungssitzungen, Sitzungen mit verschiedenen anderen Organisationen oder mit der Kriminalpolizei vermerkt. Auch mit Bürgerinnen und Bürgern bin ich in Kontakt. Wenn diese mit einer Beschwerde an uns gelangen, versuche ich die Situation jeweils in einem direkten Telefongespräch zu klären. Ich mache das lieber telefonisch als schriftlich, weil die Person am anderen Ende des Hörers dann auch gleich nachfragen kann. Zu meiner Tätigkeit gehören darüber hinaus viele repräsentative Aufgaben. Und nicht zuletzt spielt auch Personelles eine wichtige Rolle. Derzeit gilt es, einige Stellen neu zu besetzen.

 Für wie viele Mitarbeitende tragen Sie die Verantwortung?

Ich bin für rund 150 Polizistinnen und Polizisten verantwortlich. Dazu kommen 60 Zivilschutzangehörige, die für den Polizeidienst ausgebildet sind.

Ihr Erststudium widmeten Sie der Elektrotechnik, liessen sich aber später zum Polizeioffizier ausbilden und machten eine Weiterbildung im Bereich Forensik. Was fasziniert Sie so an der Polizeiarbeit?

Zum einen mag ich es, dass kein Tag wie der andere ist. Zum anderen erachte ich es als interessante Herausforderung, zu einer sicheren Stadt beizutragen und im Spannungsfeld zwischen Politik, Bevölkerung und Partnerorganisationen nach Lösungen zu suchen. Ausserdem ist diese Tätigkeit interessant, weil man verschiedene Führungsstile anwenden kann. Im Alltag pflege ich einen kooperativen Umgang. Bei Einsätzen hingegen ist eine ganz klare Führung notwendig.  

Führung spielt auch im Executive Master of Business Administration (EMBA), den Sie derzeit an der FHS St. Gallen absolvieren, eine wichtige Rolle. Weshalb haben Sie sich für diese Weiterbildung entschieden und was nützt Sie Ihnen im Berufsalltag?

Es ist mir wichtig, mich in meiner Führungsrolle weiterzuentwickeln und mein Netzwerk zu anderen Führungspersönlichkeiten aus anderen Branchen auszubauen. Die Weiterbildung hilft mir dabei. Daneben gibt es im EMBA viele Kurse, die praxisorientiertes Wissen vermitteln: ob nun im Bereich Personalentwicklung, Verhandlungsführung und Konfliktmanagement oder Bevölkerungsentwicklung und Generationendifferenz. Auch Themen rund um neue Informationstechnologien sind für mich spannend, auch im Hinblick darauf, dass wir unsere Polizistinnen und Polizisten demnächst mit einem Tablet ausrüsten wollen, damit sie ihre Rapporte direkt erfassen können.  

Die Stadtpolizei steht im Dienst der Bevölkerung. Es handelt sich dabei nicht um ein klassisches Unternehmen mit Kundinnen und Kunden. Werden die Inhalte im EMBA diesem Umstand gerecht?

Klar ist zum Beispiel die Gewinnoptimierung für uns nicht so zentral wie für andere. Trotzdem öffnet es den Horizont, wenn man sich mit solchen Inhalten auseinandersetzt. Das schafft auch ein Verständnis für die Strukturen in der Privatwirtschaft.

Den EMBA schliessen Sie mit einer Masterarbeit ab. Worüber wollen Sie diese schreiben?

Meine Masterarbeit plane ich zum Thema Diversity-Management mit Schwerpunkt «Vereinbarkeit von Familie und Beruf». Ziel ist es, dass diese Arbeit als unterstützendes Instrument bei der Personalstrategie der Stadtpolizei St.Gallen hinzugezogen werden kann.

Plädoyer für Empathie und Leidenschaft

120 Fachkräfte aus verschiedenen Branchen haben im vergangenen Jahr an der FHS St.Gallen einen Weiterbildungsmaster abgeschlossen. Dafür durften sie Anfang Dezember ihr Diplom entgegennehmen. Vor diesem festlichen Akt ging es um die Fragen, warum Technik und ein hoher IQ nicht alles sind, was den Fehler vom Fehlenden unterscheidet und was die Kopie vom Original.

Gleich nach der Begrüssung kam die Rechnung. Zum Glück keine, welche die Diplomandinnen und Diplomanden hätten bezahlen müssen. Vielmehr handelte es sich um ein Beispiel, mit dem Reto Eugster, Vorsitzender der Geschäftsleitung des Weiterbildungszentrums der FHS St.Gallen, aufzeigte, dass sich eine Zahl allein durch das Kopieren verändern kann. 2013 machte ein Informatiker dieses Problem publik. Ein Software-Fehler bei Industriekopierern hatte Zahlendreher verursacht und liess die Kopie vom Original abweichen. Das Problem trat über Jahre massenweise auf. Es sei deshalb ganz und gar nicht abwegig, vermeintlich Verlässliches zu kontrollieren, bemerkte Reto Eugster. Melanie Gralak, Geschäftsleitungsmitglied des Weiterbildungszentrums, brachte es auf den Punkt: «Genau darum geht es auch in einem Hochschulstudium: hinter Dinge zu schauen, die selbstverständlich erscheinen.»

Weiterlesen