Wissen in Podcasts verpackt

Was bedeutet Compliance, was versteht man unter der Chaostheorie und was heisst Corporate Social Responsibility? Begrifflichkeiten wie diese gehören in manch einer Weiterbildung im Bereich der Sozialen Arbeit zum Basiswissen. Auch die zwölf Studierenden, die kürzlich den CAS Sozialmanagement an der FHS St.Gallen abgeschlossen haben, beschäftigten sich damit. Allerdings auf ungewohnte Weise: Jeder hat einen rund zehnminütigen Podcast zu einem bestimmten Begriff aufgenommen und den anderen zur Verfügung gestellt.

Kreativ aufbereitet

Für Lehrgangsleiter Andreas Laib sind Podcasts ein geeignetes Mittel, damit sich die Studierenden auch ausserhalb des Unterrichts mit Themen und Begriffen auseinandersetzen, denen sie in der in der Praxis aber auch in der Theorie immer wieder begegnen können. «Podcasts sind jederzeit und überall abrufbar und erlauben es, Themen und Begriffe zu vertiefen, für die ein Dozent keine ganze Vorlesung aufwenden kann», sagt Andreas Laib.

Mit den Podcasts haben die Studierenden Wissen in einem Lernprodukt fassbar gemacht und gleichzeitig einen der erforderlichen Leistungsnachweise erbracht. Andreas Laib ist begeistert von der Kreativität, die ihm beim Beurteilen der Arbeiten begegnete. «Die einen haben musikalische Intros in den Podcast eingebaut, ein anderer hat den Inhalt in Form eines Interviews aufbereitet.»

Eingebettet in multimediale Portfolios

Andreas Laib legt Wert darauf, neue Medien einzubeziehen. In den Weiterbildungen, die er leitet, erstellen die Teilnehmenden jeweils ein persönliches multimediales Portfolio. Die individuellen Auseinandersetzungen mit den Inhalten der Lehrveranstaltungen verarbeiten die Studierenden zu Lernprodukten, die immer einen hohen Praxisbezug aufweisen. Diese stellen sie im Portfolio den Mitstudierenden zur Verfügung und ermöglichen so das wertvolle Peerlernen. Zusätzlich gestalten die Studierenden ihr Portfolio auch persönlich, indem sie beispielsweise sich und ihre Berufstätigkeit vorstellen. Dabei entscheiden sie selbst, was sie preisgeben möchten und was nicht. Zudem haben sie in den Portfolios die Gelegenheit, aktuelle Veranstaltungen, Entwicklungen und Diskurse aus der individuellen Praxis, die einen Bezug zu den Lehrveranstaltungen aufweisen, zu thematisieren und zu kommentieren. «Die Portfolios, die mit den Mitstudierenden geteilt werden, dienen dazu, Inhalte einzubringen und einander im geschützten Rahmen zugänglich zu machen», betont Andreas Laib. Auch die selbstproduzierten Podcasts – es sind während des Lehrgangs noch weitere entstanden – sind ins Portfolio eingebettet. Auch wenn die Art zuweilen etwas ungewohnt ist, weil es gewöhnungsbedürftig ist, sich selbst zu hören, wird Andreas Laib diese Praxis beibehalten. Denn, wie er sagt, «waren die Studierenden zum Schluss zurecht stolz auf ihre Podcasts».