Kinder und Jugendliche haben ein Recht darauf, ihre Meinung frei zu äussern: So steht es in der UN-Kinderrechtskonvention. Sie existiert nun seit 30 Jahren. Anlässlich dieses Jubiläums widmete sich der Community-Anlass Schulsozialarbeit an der FHS St.Gallen vom 25. Februar 2019 der Frage, wie die Schulsozialarbeit die Partizipation von Kindern und Jugendlichen in der Schule fördern und zum integralen Bestandteil einer Schulhauskultur machen kann. Zuvor gaben Yael Bloch und Linda Estermann, beide 15jährig, Einblick in ihre Tätigkeit als Kinderlobbyistinnen.
Bilder von streikenden Jugendlichen mit Transparenten für mehr Klimaschutz prägten in den letzten Wochen die Nachrichten. Bilder, die Yael Bloch und Linda Estermann den Teilnehmenden des Community-Anlasses Schulsozialarbeit an der FHS St.Gallen gleich zu Beginn in Erinnerung riefen. Die beiden 15-jährigen Vertreterinnen des gemeinnützigen Vereins Kinderlobby Schweiz sensibilisieren die Öffentlichkeit für die Interessen und Bedürfnisse ihrer Generation. Allem voran machen sie sich stark für die Beteiligungsrechte von Kindern und Jugendlichen.
Die Kinderlobbyistinnen Yael Bloch und Linda Estermann (v.l.)
«Es hätte nie so weit kommen dürfen, dass Kinder und Jugendliche streiken müssen, um gehört zu werden», sagte Yael Bloch vor den rund 30 Teilnehmenden des Community-Anlasses. Allerdings hätten unter 18-Jährige in der Schweiz oft keine andere Wahl, als ihre Anliegen auf diese Weise zu kommunizieren. Für Yael Bloch und Linda Estermann ist klar: Erwachsene müssen Kinder und Jugendliche bei Entscheiden, die deren Lebenswelt und Zukunft betreffen, miteinbeziehen. Die beiden Kinderlobbyistinnen sind deshalb auch immer wieder in der Wandelhalle im Berner Bundeshaus anzutreffen. «Es ist uns bewusst, dass wir nicht das ganze Parlament von etwas überzeugen können. Aber wir sind immer wieder froh, wenn wir feststellen, dass ein oder zwei Politiker nach dem Gespräch abstimmen, wie wir es empfohlen haben», so Linda Estermann. Auch die Bildungsverantwortlichen sehen die beiden Kinderlobbyistinnen in der Pflicht. Yael Bloch: «Kinder und Jugendliche sollten in jeder Schule die Möglichkeiten haben, mitzuentscheiden.»
Als Schulsozialarbeiterin hat Nelly Knöpfel immer wieder die Erfahrung gemacht, dass Kinder und Jugendliche besser lernen und mehr Enthusiasmus entwickeln, wenn sie mitreden, mitwirken und mitentscheiden können. In ihrer Masterarbeit hat sich die 30-Jährige deshalb mit dem Thema Schulsozialarbeit und Partizipationsbildung auseinandergesetzt und dabei 15 konkrete Handlungsleitsätze für die Praxisausgearbeitet. Im Interview spricht Nelly Knöpfel über den Mehrwert, den die Partizipation generieren kann, über Pseudo-Partizipation und über die Ziele, welche sie mit ihrer Masterarbeit verfolgt.
Frau Knöpfel, seit 30 Jahren sind die Rechte der Kinder in der UN-Kinderrechtskonvention* festgehalten. Artikel 12 sichert das Recht auf freie Meinungsäusserung. Kinder sollen also partizipieren können, wenn es um ihre Anliegen geht, zum Beispiel in der Schule. Wie steht es in der Schweiz darum?
Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern steckt die Partizipation von Kindern und Jugendlichen hierzulande noch etwas in den Kinderschuhen. Die Schweiz hat die UN-Kinderrechtskonvention auch erst im Jahr 1997 ratifiziert. In Deutschland zum Beispiel sind partizipative Projekte an Schulen bereits ziemlich verbreitet. Allerdings ist auch in der Schweiz eine zunehmende Tendenz in diese Richtung zu beobachten – nicht zuletzt dank Forderungen aus der Politik.
Nach sieben Jahren verlässt Lisa Brunner die FHS St.Gallen. Ihre Aufgaben als Verantwortliche für sämtliche Kommunikations- und Marketingmassnahmen am Weiterbildungszentrum übergibt sie an Johannes Leuthold.
Sie hat etliche Kampagnen konzipiert, Botschaften definiert und das Weiterbildungszentrum der FHS St.Gallen mit gezielten Marketing- und Kommunikationsmassnahmen in einem guten Licht präsentiert: Lisa Brunner ist eine Frau der ersten Stunde, wenn es um den Auftritt des WBZ geht. Mit dem neuen Imagefilm hat sie gerade erst ihr jüngstes, aber gleichzeitig auch ihr letztes grosses Projekt an der FHS St.Gallen abgeschlossen. Nach sieben Jahren verlässt die Marketingspezialistin nun den «Turm», wie sie das Fachhochschulzentrum liebevoll nennt. Am 1. März tritt sie ihre neue Stelle bei der Ganz Gruppe in St.Gallen an, ein Unternehmen mit 180 Mitarbeitenden. Besonders freue sie sich auf die Aufgaben im Bereich Public Relations, etwa auf die Mitwirkung am Kundenmagazin und an Kundenanlässen, sagt Lisa Brunner. Auf ihre Zeit an der FHS St.Gallen blickt sie positiv zurück. «Ich konnte sehr viel mitgestalten», sagt sie. So war sie mit dabei, als die ursprünglich vier Weiterbildungsstellen fusionierten und 2013 unter dem Dach des Fachhochschulzentrums zum heutigen Weiterbildungszentrum zusammenfanden. Für dieses hat sie die Kommunikationsstelle aufgebaut und später auch den Social-Media-Auftritt lanciert.
Lisa Brunner übergibt ihrem Nachfolger Johannes Leuthold Dossier um Dossier.
Der Nachfolger von Lisa Brunner heisst Johannes Leuthold. Er ist in St.Gallen aufgewachsen und hat in Bern den Master in Business Administration mit Major in Marketing absolviert. Am 1. Februar hat er seine neue Stelle am Weiterbildungszentrum der FHS St.Gallen angetreten. Zuvor war er in zwei Werbeagenturen im Bereich Strategie und Beratung sowie bei einer Gärtnerei im Bereich Verkauf und Marketing tätig. Als Hobbygärtner liegen ihm Natur und Landschaft besonders am Herzen. Im Beruf ist ihm vor allem eines wichtig: «Ich will hinter einem Produkt stehen können», sagt Johannes Leuthold. «Und Bildung gehört definitiv dazu.» Vor allem freut er sich darauf, «mit einem tollen Team neue Projekte aufzugleisen und zu realisieren».
Nicht nur in ihrer Weiterbildung haben Beat, Michel, Simona, Sonia und Tom alles gegeben, sondern auch an den Drehtagen für den neuen Film des Weiterbildungszentrums der FHS St.Gallen. Vor der Kamera erzählen die fünf Absolvierenden, wie sie ihre Weiterbildung nebst beruflicher und familiärer Verpflichtungen gemeistert haben. Gabriel und Yves von der Focus Format GmbH in St.Gallen haben gefilmt und das mehrstündige Videomaterial zu einem eineinhalb-minütigen Kunstwerk gemacht. Ein Blick hinter die Kulissen.
Gute Ideen sind stets willkommen – ob man nun eine interessante Arbeit schreiben soll, mit einem neuen Unternehmen durchstarten will oder eine andere wichtige Hürde zu meistern hat. Nur kommen gute Ideen oft nicht dann, wenn man sie sich herbeiwünscht. Oder aber es fehlt ihnen etwas, sie laufen immer wieder auf denselben Punkt zu und rattern in Form immer gleicher Denkmuster durch den Kopf. In solchen Fällen können Kreativitätstechniken weiterhelfen. Sie sprechen alle Sinne an, lockern die Stimmung auf und bringen nicht selten ungewöhnliche Resultate hervor. Dr. Klüger hat sich umgehört und für Sie einige Tipps zusammengestellt.
Tipp 1: Übers Kreuz denken
Was haben Koffer und Sushi gemeinsam? Sie rollen auf einem Band an. Die Beförderungstechnologie, die sowohl am Flughafen als auch im Restaurant funktioniert, ist der gemeinsame Nenner und macht Rolling Sushi und Gepäckband zum klassischen Beispiel für Cross Innovation respektive Cross-Innovation-Methoden. Die Idee dahinter besteht darin, andere Branchen zu beobachten, von ihnen zu lernen und deren Lösungen und Erfindungen auf die eigenen Bedürfnisse und Problemstellungen anzupassen. Jörg Bachmann, Projektleiter amInstitut für Innovation, Design und Engineering der FHS St.Gallen IDEE-FHS, setzt Cross-Innovation-Methoden oft in Workshops ein. «Sie eröffnen interessante Möglichkeiten und zeigen häufig unkonventionelle Lösungen auf», sagt er. Und Cross Innovation biete eine gute Gelegenheit, über den eigenen Tellerrand hinauszublicken.
Was man dazu braucht: Offene Augen und Ohren sowie Internetzugang
Immer häufiger bauen Behörden bei Projekten im öffentlichen Raum auf die Meinung der Bevölkerung. In der Gemeinde Flawil konnte diese bei der Neugestaltung des Marktplatzes im Ortszentrum mitreden. Die FHS St.Gallen hat den Prozess begleitet. Die Hochschule vermittelt im CAS Kommunalpolitik zudem Wissen rund um Mitwirkungsverfahren. Diese liegen im Trend. Denn Entscheide, die breit abgestützt sind, stossen beim Stimmvolk auf eine grössere Akzeptanz und scheitern seltener, was Zeit und Geld spart.
Sie sind auf den örtlichen Strassen unterwegs, nutzen Vereinsräume,
sie kaufen im Dorf ein oder betreiben dort sogar selbst einen Laden: Einwohnerinnen
und Einwohner sind Experten, wenn es um die Frage geht, welche Anforderungen
die Infrastruktur ihrer Wohngemeinde erfüllen soll. Und es ist ihnen zunehmend ein
Anliegen, bei der Gestaltung öffentlicher Bauvorhaben mitzureden. Das stellt
Stefan Tittmann, Leiter des Ostschweizer Zentrums für Gemeinden der FHS
St.Gallen (OZG-FHS), seit längerem fest. «Die Ansprüche haben sich stark
gewandelt», sagt er. Lasse man die Bevölkerung teilhaben, sei dies aber auch im
Sinne der Verantwortlichen. «Mitwirkungsprozesse helfen, mögliche
Schwachstellen frühzeitig zu erkennen und zu beheben, bevor es an der Urne um
ein Ja oder Nein zum Projekt geht.» Damit verringere sich auch das Risiko von
Einsprachen und blockierten Verfahren.
Die Neugestaltung des Marktplatzes in Flawil orientiert sich am Projekt der Schmid Landschaftsarchitekten und Esch Sintzel Architekten. Visualisierung: nightnurse images
Begleitgruppe als
Resonanzgremium
Stefan Tittmann und Raimund Kemper, wissenschaftlicher
Mitarbeiter des Instituts für Soziale Arbeit der FHS St.Gallen (IFSAR-FHS),
haben 2018 die Gemeinde Flawil bei einem Mitwirkungsprozess begleitet. Dies im
Zusammenhang mit der Neugestaltung des Marktplatzes im Ortszentrum. Der
Gemeinderat Flawils hat die Bevölkerung ins Boot geholt. Sie bekam regelmässig
die Gelegenheit, sich über das Projekt zu informieren und mitzudiskutieren. Von
Anfang an ins Projekt involviert wurde eine Begleitgruppe, bestehend aus
Vertreterinnen und Vertretern politischer Parteien, des Gewerbes, der
Nachbarschaft, der IG Kultur und des Naturschutzvereins Flawil – eine Art
Resonanzgremium für den Gemeinderat. Später kamen direkt Betroffene sowie
Anspruchsgruppen – darunter Kulturvereine, Marktfahrende, Gewerbetreibende,
Mieter- und Eigentümerschaften – dazu, um in Informations- und
Workshopveranstaltungen ihre Ansichten und Erfahrungen einzubringen. Aufgabe
der FHS St.Gallen war es, den Austausch zwischen den rund 60 Personen aus den
Anspruchsgruppen, den 40 Mitgliedern der Begleitgruppe, den Behörden und dem
Planungsteam zu moderieren und zu dokumentieren.
Die Teilnehmenden diskutierten auf der Grundlage eines
Projekts von Schmid Landschaftsarchitekten sowie Esch Sintzel Architekten aus
Zürich. Dieses war zuvor als Siegerprojekt aus dem Studienauftrag
hervorgegangen. Die Pläne des Architektenteams sehen auf dem rund 4000
Quadratmeter grossen Areal eine Markthalle mit einer Holzkonstruktion als
zentrales, prägendes Element vor. Diese soll unter ihrem Dach ein Kulturhaus
mit Platz für 100 Personen beherbergen sowie eine witterungsgeschützte
Freifläche, beispielsweise für den Wochenmarkt. Darunterliegend ist eine
Tiefgarage geplant. Bezüglich Umgebungsgestaltung ist der Bau eines Kiesplatzes
mit einem Baumhain vorgesehen. Ebenfalls sollen zwei Bäche offengelegt und
zwischen Natursteinmauern geführt werden.
Ängste abbauen
Gemäss Stefan Tittmann und Raimund Kemper ist dieser
Mitwirkungsprozess genauso wichtig wie der Projektplan selbst. «Die Bauten
sollen ja nicht nur dort stehen, sondern auch belebt und bespielt werden», sagt
Kemper. Das Architektenteam habe «die Hülle» geschaffen. Diese zu
konkretisieren, sei Aufgabe der Anspruchsgruppen. Dass zum Beispiel im
Kulturhaus eine Bühne gebaut werde, sei durch das Projekt vorgegeben. Die Anspruchsgruppen
könnten aber mitreden, etwa wenn es um die Frage gehe, welche Höhe diese
aufweisen müsse und ob sie ein Geländer benötige.
Stefan Tittmann sagt: «Mitwirkungsprozesse machen neben
Bedürfnissen auch Ängste deutlich, auf die es sich oft lohnt, vertieft
einzugehen.» In Flawil löste beispielsweise die Offenlegung der Bäche offene
Fragen aus. Anstösser befürchteten, Perimeterbeiträge bezahlen zu müssen. Um
Klarheit zu schaffen, wurde das Thema in einem weiteren Treffen vertieft. Dabei
konnten die Verantwortlichen zusätzliche Informationen vermitteln, etwa dass
eine Offenlegung wegen des Hochwasserschutzes unumgänglich ist.
Bedenken gab es auch zur den künftigen Parkiermöglichkeiten.
Durch die Neugestaltung des Marktplatzes fallen einige Parkplätze weg. Für
Raimund Kemper ein klassisches Beispiel, das Unmut bereitet. Vor allem bei
Gewerbetreibenden. Bei diesen sei die Angst meist gross, dadurch Kunden zu verlieren.
«In solchen Fällen versuchen wir klar zu machen, dass im Gegenzug eine
Flaniermeile mit hoher Aufenthaltsqualität entsteht, die wiederum Fussgänger
und damit potentielle Kunden anlockt.»
Würden Fragen wie diese erst bei der Abstimmung diskutiert,
wäre die Akzeptanz gegenüber einem Projekt deutlich geringer, sagt Stefan
Tittmann. «So aber konnten die Verantwortlichen die Knackpunkte identifizieren,
Anpassungen vornehmen und ihre Entscheide begründen.» Für Tittmann birgt der
Mitwirkungsprozess einen weiteren grossen Vorteil: «Es können auch Menschen
ohne Stimmrecht mitreden», sagt er. Zum Beispiel Jugendliche und Kinder. Sie wurden
im September 2018 zu Begehungen vor Ort eingeladen und konnten in diesem Rahmen
ihre Anliegen, Ideen und Vorschläge zur Neugestaltung des Marktplatzes
einbringen.
Instrument für die
Umsetzung
Die
Beteiligungsphase endete im November 2018 und mit ihr das Engagement der FHS
St.Gallen. Die Ergebnisse aus dem Mitwirkungsprozess hat Raimund Kemper vom
Institut für Soziale Arbeit in einem Grundlagenbericht zum Projekt
Neugestaltung Marktplatz Flawil festgehalten. Auf der Basis dessen wird das
Architektenteam nun ein Vorprojekt erarbeiten. Dies, unter
Berücksichtigung der im Bericht erwähnten Bedürfnisse und Anliegen, welche die
Beteiligten während des Mitwirkungsprozesses geäussert haben. Danach wird der
Gemeinderat über das weitere Vorgehen beschliessen.
Stefan Tittmann Leiter OZG-FHS
Raimund Kemper Mitarbeiter IFSAR-FHS
Elmar Metzger Gemeindepräsident Flawil
Bevor es zur
Abstimmung über einen Baukredit kommt, muss das Projekt zur Neugestaltung des
Marktplatzes laut Gemeindepräsident Elmar Metzger mit verschiedenen Komponenten
wie dem Hochwasserschutz und der Neugestaltung der angrenzenden Strasse
verwoben werden. «Ziel ist es, die entsprechenden Pläne gleichzeitig öffentlich
aufzulegen», sagt er.
Elmar Metzger ist
überzeugt, dass der Mitwirkungsprozess die Zustimmung und Begeisterung für das
Projekt Neugestaltung Marktplatz erhöht hat. Vor Jahren sei es vorgekommen,
dass ein Projekt wegen unbeantworteter Fragen gescheitert sei. «Dank des
Mitwirkungsprozesses kennen wir die Bedürfnisse der Bevölkerung im Detail und
können entsprechend darauf reagieren», so Metzger. Die Begleitung durch die FHS
hat er positiv erlebt. «Die FHS hat viel Erfahrung und eine neutrale Haltung
eingebracht.»
CAS Kommunalpolitik «Ein Mitwirkungsprozess wie er im Zusammenhang mit der Neugestaltung des Marktplatzes in Flawil stattgefunden hat, ist noch nicht Standard», sagt Stefan Tittmann, Leiter des Ostschweizer Zentrums für Gemeinden der Fachhochschule St.Gallen. Es sei aber ein Trend in diese Richtung zu beobachten. Denn: Entscheide, die breit abgestützt sind, stossen beim Stimmvolk auf eine grössere Akzeptanz und scheitern seltener, was letztlich auch Geld und Zeit spart. Die FHS St.Gallen vermittelt im CAS Kommunalpolitik Wissen rund um solche Mitwirkungsprozesse, aber auch andere Grundlagen der Kommunalpolitik. Der Zertifikatslehrgang besteht unter anderem aus einem Projekt, das die Teilnehmenden in ihrer Gemeinde durchführen können – unter fachlicher Begleitung durch Expertinnen und Experten. Zum Zielpublikum des CAS Kommunalpolitik gehören Personen, die mit einem politischen Amt betraut sind wie zum Beispiel Gemeindepräsidentinnen und -präsidenten oder Behörden- und Kommissionsmitglieder. Weiter richtet sich der Lehrgang an Führungskräfte der Gemeindeverwaltung sowie Vertreterinnen und Vertreter von Stabstellen. Angesprochen sind aber auch Parteiverantwortliche in unterschiedlichen Funktionen oder Fachpersonen, die an der Schnittstelle zur Politik arbeiten.
Mark Riklin hat sich selbst eine «Nachrichtendiät» verschrieben. Der Soziologe, freie Journalist und Lehrbeauftragte der FHS St.Gallen konsumiert Medienbeiträge möglichst gezielt. Ein bewusster Umgang mit Medien ist ein Schwerpunkt in seinen Kursen im CAS Medienpädagogik. Im Interview erzählt der 53-Jährige, warum er keine Angst hat, wichtige News zu verpassen, und warum er eine Not-to-do-Liste führt.
Herr Riklin, welche
Medienberichte sind Ihnen heute besonders aufgefallen?
In diesen Tagen waren es vor allem Beiträge über den
Klimastreik von Schülerinnen und Schülern. Ich finde es beeindruckend, wie
ernsthaft sie ihre Anliegen vorbringen. Besonders haften geblieben ist bei mir
die Aussage eines Schülers in Bezug auf unentschuldigte Absenzen. Er sagte: «Was
nützt mir ein makelloses Zeugnis, wenn ich keine Zukunft habe.» Durch den
Klimastreik ist eine neue Bewegung entstanden, die ermutigend ist und Hoffnung
aufkommen lässt. In einer Zeit, in der viele über die unpolitische Jugend
klagen, sind das ausgesprochene «Good News».
Seraina Zeller lebt
fürs Unihockey. Die Mitarbeiterin des Weiterbildungszentrums der FHS St.Gallen
widmet diesem Sport einen Grossteil ihrer Freizeit. Vor kurzem hat die
19-Jährige den Verein gewechselt und ist damit in der Tabelle aufgestiegen. Ihr
Traum ist es, einst in der Nationalliga A zu spielen.
In Seraina Zellers Terminkalender ist praktisch jedes Wochenende ausgebucht. Als Mitglied des Winterthurer Unihockey-Clubs Red Ants Rychenberg reist die 19-Jährige durch die ganze Schweiz, um an Turnieren gegen andere Mannschaften anzutreten. Es ist die erste Saison, die Seraina Zeller für die Juniorinnen U21 A der Red Ants spielt. Dass sie zu diesem Verein gewechselt hat, bereut die Stürmerin nicht: Einerseits wegen des guten Zusammenhalts zwischen den Mitgliedern, andererseits wegen der sportlichen Herausforderung. Das Team befindet sich in seiner Liga weit oben – auf dem vierten Tabellenplatz. «Das spürt man», sagt Seraina Zeller. So sei das Training viel intensiver und konzentrierter als in ihrem ehemaligen Verein. «Ich habe mich dadurch stark verbessert.»
Als Stürmerin braucht
es Ausdauer
Nebst den Turnieren an den Wochenenden trainiert die Flawilerin
drei bis vier Mal pro Woche. Zusätzlich geht sie zwei Mal wöchentlich joggen. «Als
Stürmerin muss ich Ausdauer beweisen», sagt sie. Ebenso benötige man den
Ehrgeiz, so viele Tore wie möglich zu schiessen. Einen starken Ehrgeiz hat die
19-Jährige schon seit ihrer Kindheit. «Ich wollte und will immer gewinnen»,
lacht sie. Im Alter von 11 Jahren hat Seraina Zeller mit dem Unihockey
begonnen. Einige ihrer Klassenkameradinnen waren bereits aktiv. Zudem schaute
sie sich oft Eishockey-Matchs im Fernsehen an. Heute ist Seraina Zeller aber
froh, dass sie nicht auf Schlittschuhen in kalten Eishallen um Punkte kämpft,
sondern in normalen Turnschuhen und wohltemperierten Hallen. «Unihockey kann
ich bei jedem Wetter spielen und ich muss dabei nicht frieren.»
Die innere Ruhe
bewahren
Für das Unihockey benötige sie Zeit, viel Zeit, sagt die 19-Jährige. Deshalb verfolge sie kein anderes Hobby. Schliesslich gibt es auch noch die Arbeit. Seit Sommer 2018 ist Seraina Zeller als Studienkoordinatorin im Weiterbildungszentrum der FHS St.Gallen tätig, wo sie kurz zuvor ihre KV-Ausbildung abgeschlossen hat. Der Sport helfe ihr auch im Job, sagt sie. «Auf dem Spielfeld habe ich gelernt, trotz Anspannungen die innere Ruhe zu bewahren.» So denkt sie auch noch lange nicht daran, den Schläger hinzuwerfen. Im Gegenteil: ihr Traum ist es, einst in der Nationalliga A zu spielen. Um dieses Ziel zu erreichen, will sie weiterhin alles geben.
Im neuen Jahr hat sich wohl manch einer vorgenommen, mehr Sport zu machen. Aber eigentlich wäre es schon ein grosser Schritt, mehr zu gehen und zu stehen, statt zu sitzen. Denn Studien bestätigen es: Langes Sitzen verkürzt das Leben. Das gilt zwar erst ab neun Stunden am Tag, doch rechnet man die Zeit, die man sitzend in der Vorlesung, im Zug oder Zuhause vor dem Laptop verbringt, zusammen, ist diese Dauer schnell erreicht. Welche Möglichkeiten also gibt es im Hochschulalltag, um zwischendurch in Bewegung zu kommen? Und wie sitzt man richtig, wenn es sich schon nicht vermeiden lässt?
Dr. Klüger hat für Sie einige Tipps zusammengestellt:
Tipp 1: Zeigen Sie Haltung
Das Sitzen lässt sich manchmal schlicht nicht umgehen. Sei es in der Vorlesung oder beim Schreiben einer Arbeit. Umso wichtiger ist es, dass man die richtige Haltung einnimmt. Die Eidgenössische Koordinationskommission für Arbeitssicherheit EKAS rät dazu, die Sitzhöhe so einzustellen, dass die Füsse flach auf dem Boden stehen. Ober- und Unterschenkel sollten einen Winkel von mindestens 90 Grad bilden. Der Rücken sollte leicht gegen die Stuhllehne drücken.
Gefragte Fachkräfte: Anlässlich zweier Diplomfeiern erhielten 118 Absolventinnen und Absolventen des Weiterbildungszentrums der Fachhochschule St.Gallen (WBZ-FHS) ihr wohlverdientes Master-Diplom. In ihren Festreden ermutigten die St.Galler Kantonsratspräsidentin Imelda Stadler und der Philosoph und Publizist Ludwig Hasler sie, das Steuer jetzt bewusst zu übernehmen und die Zukunft aktiv mitzugestalten.
Dies sei der schönste Moment im Studium und wohl ein langersehnter. Mit diesen Worten eröffnete Rubén Rodriguez Startz, Leiter des Weiterbildungszentrums der Fachhochschule St.Gallen (WBZ-FHS), den festlichen Akt zur Diplomübergabe im St.Galler Pfalzkeller. 118 Studierende aus zehn Weiterbildungsmaster-Programmen haben dieses Jahr ihre Weiterbildung am WBZ-FHS abgeschlossen. An zwei Feiern durften sie ihr wohlverdientes Diplom entgegennehmen. «Geniessen Sie diesen Moment. Denken Sie aber auch an andere wertvolle Momente während Ihrer Ausbildung zurück», sagte Rubén Rodriguez Startz. Zum Beispiel an einen Moment der Erkenntnisse, oder einen, der sie persönlich weitergebracht habe.
Herausragen wie der schiefe Turm von Pisa
FHS-Rektor Sebastian Wörwag prophezeite den Diplomandinnen und Diplomanden, dass sie nun zu den umworbenen Talenten auf dem Arbeitsmarkt gehören. Gleichzeitig stünden sie im Wettbewerb miteinander. Um herauszustechen, bräuchten sie zusätzliche Kompetenzen. «Kommunikation, Kollaboration, Kreativität und kritisches Denken»,zählte er auf. In einer zunehmend anspruchsvolleren Arbeitswelt wird es immer wichtiger, komplexe Sachverhalte gut zu kommunizieren. Es braucht zudem den inneren Drang nach neuen Lösungen. «Stellen Sie die Dinge in Frage. Denken Sie das Unerwartete. Das macht Sie einzigartig», sagte Sebastian Wörwag. So wie der schiefe Turm von Pisa, der unter den 65’000 italienischen Campanile herausrage,brauche es manchmal etwas Schiefes im Leben. Es gehe aber auch darum, Grossartiges zu schaffen. «Seien Sie deshalb mehr sind als gut ausgebildete Talente. Seien Sie einzigartige und grossartige Persönlichkeiten.»
Respekt vor der Leistung
Kantonsratspräsidentin Imelda Stadler zollte der Leistung Respekt, welche die Absolventinnen und Absolventen mit ihrer berufsbegleitenden Weiterbildung bewiesen haben. Das brauche Wille, Ausdauer, Opferbereitschaft und Organisationsfähigkeit. «Diese Fähigkeiten stehen zwar nicht auf Ihrem Diplom. Sie zeichnen Sie aber genauso aus», sagte Imelda Stadler. Solche Fähigkeiten brauche es in einer immer stärker vernetzten Welt, in der sich die Anforderungen an Führungskräfte immer mehr angleichen. «Heute ist der Wandel unseres Arbeitsalltags zum courant normal geworden. Damit wir Erfolg haben, müssen wir ihn proaktiv mitgestalten.»Umso mehr würde sie sich freuen, wenn die Diplomandinnen und Diplomanden ihre Fähigkeiten jetzt in der Region einbringen. «Und so zu einer starken Ostschweiz beitragen.»
Das Gehirn anregen
Ludwig Hasler, Philosoph und Publizist, appellierte an die Diplomandinnen und Diplomanden, sich als Akteure zu verstehen und nicht als Schachfiguren, die sich beliebig hin und her schieben lassen. «Als Führungskräfte müssen Sie führen und steuern, nicht nur rudern.» Dazu brauche es einen Sinn für Ziele, eine Vista für die Zukunft. «Führen bedeutet, in Möglichkeiten zu denken. Nur so kommen wir auf Ideen, die sich nicht logisch ergeben oder errechnen lassen»,sagte Ludwig Hasler. Und genau das unterscheidet uns von der Maschine. Sie kann nicht «vorwärts denken». Ihr fehlt Leidenschaft und Kreativität. Und ihr fehlt unser Gehirn. Aber dieses braucht Nahrung. Es wolle angeregt werden, sich interessieren und nicht nur rationell durchgefüttert werden. Ludwig Haslers Rat deshalb: «Interessieren Sie sich für Dinge, die grad nicht nötig sind. Dann kommt der Geistesblitz, die Inspiration überraschend von der Seite.»
Musikalisch umrahmt wurden beide Feiern vom Ostschweizer Jazztrio «Blue Moon».
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